Losstopschade

Die gutgeölte Pixel­maschine von Daniel Diekmeier. Archiv. Jetzt abonnieren →

Eine echte Kamera

Die Kamera im iPhone ist super. Für eine winzige Kamera mit winzigem Sensor in einem kleinen Glasrechteck, das man ohnehin immer dabei hat, ist sie wunderbar.

Aber: Ich bin trotzdem froh, dass es nicht die einzige Kamera ist, die ich besitze.

In einem Anflug an Wahnsinn habe ich mir die Fujifilm X-T4 gekauft, und sie ist unglaublich gut. Sie sieht gut aus, fühlt sich hochwertig an, und die Fotos, die aus ihr herausfallen, sind toll. Belichtung, Autofokus, Sucher, große Menge an Drehknöpfen, alles top.

Links: Fujifilm X-T4, Rechts: iPhone 13
Links: Fujifilm X-T4, Rechts: iPhone 12
Links: Fujifilm X-T4, Rechts: iPhone 12

Es gibt haufenweise Fotos, die ich mit der Fuji gemacht habe, die nicht so schön wären, hätte ich sie mit dem iPhone gemacht. Der Vergleich ist natürlich extrem unfair, aber wenn ich mir die Ergebnisse anschaue, habe ich trotzdem das Gefühl, dass wir noch viel weiter davon entfernt sind, dass das iPhone eine „große“ Kamera komplett ersetzen kann, als immer behauptet wird.

Aber der Vergleich ist unfair in beide Richtungen: Das iPhone hat unglaubliche Vorteile dadurch, dass es ein iPhone ist. Es gibt zahllose Situationen, in denen ein Foto kein Kunstwerk sein muss, oder in denen es wichtiger ist, überhaupt ein Foto zu machen, als dass es besonders perfekt ist. Wie immer ist alles ein Trade Off, und gerade das Gleichgewicht aus diesen beiden Extremen ist doch das Maggi in der Suppe des Lebens. Wo war ich?

Ach ja: Selbst, wenn man die optische Qualität außer Acht lässt: Es ist einfach schön, Fotos zu haben, die nicht wie iPhone-Fotos aussehen. Und dafür mache ich mir dann auch gerne etwas mehr Arbeit.

Märkische Schweiz

Neulich dachten Clara und ich, dass es mal wieder Zeit wäre, ein paar Tage außerhalb von Berlin zu verbringen, vielleicht sogar in einer Ferienwohnung. Solange es wirkte, als könnte es cozy sein, war uns alles egal. Unsere Wahl fiel schließlich auf die Kurstadt Buckow, eine brandenburgische Kleinstadt, in der beinahe etwas los ist.

Da wir bereits relativ nah am Rand von Berlin wohnen, war es nur ein Katzensprung bis Buckow. Sehr aufregend: Die Fahrt in einem Bus mit sehr niedrigen Sitzen und hohen Fenstern – man hat sich direkt ein bisschen gefühlt wie auf dem Weg zur Grundschule. In Buckow sahen wir uns erstmal den Garten der Ferienwohnung an, insbesondere den … äh … großen Haufen Stöcker direkt vor einer Sitzbank.

Am zweiten Tag schmierten wir uns einen kleinen Berg Stullen und machten eine ausgiebige Wanderung durch die märkische Schweiz. Clara hatte einen tollen Weg rausgesucht, der uns durch den Wald führte. Wir kamen an Bäumen, Wiesen, Seen, Scluchten und sogar dem berühmten großen Stein vorbei.

Eigentlich wollten wir Abends Bratkartoffeln essen und standen darum um 16:37 Uhr vor dem einzigen[citation needed] Laden der Stadt – der aber leider bereits um 16:30 Uhr zugemacht hatte. (Der andere einzige Laden der Stadt, ein Edeka Nah und Gut, hatte bereits um 12 (!) geschlossen.) Also genossen wir die Bratkartoffeln stattdessen in einem Restaurant, man gönnt sich ja sonst nichts, Urlaub ist nur einmal im Jahr, etc etc.

Immerhin blieb uns so mehr Zeit, uns auf unser Ziel zu konzentrieren: Viel rumzuliegen und in Ruhe zu lesen. Am zweiten Tag kamen wir sogar auf die Idee, den Schlafsofa-Teil des (etwas kleinen) Sofas auszuklappen. Da wir dadurch endlich genug Platz hatten, gemütlich nebeneinanderzuliegen, standen wir erstmal drei Stunden lang nicht wieder auf. Ich las The Diary of a Bookseller, Clara las Rachel’s Holiday, es war wunderbar.

Am nächsten Tag mussten wir schon sehr früh (10 Uhr! Mitten in der Nacht!) auschecken. Wir verabschiedeten uns vom See, setzten uns ins Lokal „Lokal“ und ließen das lange Wochenende bei Kaffee, Rührei, und Orangensaft ausklingen. Ja, sogar Orangensaft! Man gönnt sich ja sonst nichts, etc etc.

Ich war jedenfalls sehr froh, mal den berühmten Alltag™ hinter mir zu lassen und mich auf eine ganz andere Couch zu legen, als ich es sonst zuhause machen kann. Sie war zwar nicht bequemer, aber immerhin war sie anders. Und das ist ja manchmal schon die Hauptsache.

JSON direkt aus Postgres auslesen

Neulich musste ich einige Daten aus einer Postgres-Datenbank sammeln, um mit ihnen zu arbeiten. Ich brauchte eine Liste von den IDs von allen Elementen in einer Tabelle, und ihren zugehörigen Namen. Mit diesen Daten wollte ich dann von Puppeteer ein PDF für jede ID erstellen lassen, und die Dateien mit dem Namen versehen.

Als Ausgangspunkt hätte ich also gerne ein JSON gehabt, damit ich es direkt in mein Node.js Script werfen kann, aber ich hatte keine Lust, mir für das einmalige Auslesen der IDs und Namen extra einen Datenbankzugriff mit dem pg Package oder so zu bauen. Hm! Was tun?

Glücklicherweise konnte ich dann herausfinden, dass Postgres eine eingebaute Funktion hat, die genau das macht: json_object_agg!

Angenommen, wir haben diese Tabelle:

id name username
1 Daniel danjel
2 Clara wundertaeter

Dann können wir die folgende Abfrage machen (ich mache meine Abfragen meistens in Postico), und Postgres aggregiert das direkt in ein JSON Object!

SELECT json_object_agg(
  "user".id,
  "user".username
) FROM "user";

Das Ergebnis sieht dann so aus:

{
  "1": "danjel",
  "2": "wundertaeter"
}

Mit psql geht das sogar direkt im Terminal:

psql --tuples-only -d lesetagebuch_dev \
  -c "SELECT
  json_object_agg(\"user\".id, \"user\".username)
  FROM \"user\";" | jq

Durch das --tuples-only werden Header und Footer von psql übersprungen, so dass das Ergebnis direkt in jq gepiped oder mit > data.json in eine Datei gespeichert werden kann.

Die Suche nach dieser Funktion hat vermutlich etwas länger gedauert, als eine CSV aus Postico zu exportieren, aber falls ich so etwas ähnliches irgendwann noch mal machen muss, geht es dafür viel schneller, und macht mehr Spaß. (Und damit ich es nicht vergesse, schreibe ich es auf!)

Analogfotos, April und Mai 2021

Wie unglaublich ist es eigentlich, dass ich im Jahr 2021 noch zu dem Rossmann direkt vor meinem Haus gehen kann, und dort nicht nur drei Rollen Analogfilm kaufen, sondern auch nachträglich die darauf entstandenen Fotos entwickeln lassen kann? (Etwas Schade ist es aber, dass man die Fotos zwar auch direkt digitalisieren lassen kann, die Scans aber absolut winzig sind.)

Hier sind sie jedenfalls, Analogfotos von April und Mai, unbearbeitet und Hashtag ungefiltert, straight outta Rossmann Foto Compact Disc.

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