Ich besitze zu viele Tastaturen. Aber macht euch keine Sorgen: Ich bin sicher, dass ich jederzeit aufhören kann, mehr zu kaufen.

Die Tastatur auf dem Foto ist die Neueste in meiner Sammlung, und vielleicht meine Letzte.* Es ist eine Varmilo VA88M CMYK, und sie slappt. Endlich habe ich eine Tastatur, deren unglaublicher Lärm mich mit Freude erfüllt und meine Feinde in Angst und Schrecken versetzt. Außerdem macht es ungeheuren Spaß, auf ihr zu schreiben.

Versteht mich nicht falsch: Ich wollte keine neue Tastatur kaufen. Mir war schon vor Jahren – vor dem Kauf meiner allerersten mechanischen Tastatur (einer Vortex Pok3r, die ich zurückschicken musste, weil sie zu wenige Tasten hatte) – klar, dass Tastaturen ein gefährliches Hobby sind, wenn man noch Geld für Essen übrig haben möchte.

Vor dem letzten Kauf besaß ich bereits zwei alte weiße Magic Keyboards (ohne Ziffernblock), ein neues schwarzes Magic Keyboard (mit Ziffernblock), eine Microsoft Sculpt, eine billige generische Ersatz-Tastatur und eine mechanische Tastatur mit Cherry MX Brown Switches.

Man sollte also meinen, es würde langsam reichen. Ja, das dachte ich auch! Aber ich war unzufrieden: Ich mochte meine andere mechanische Tastatur einfach nie besonders. Ihr Design erweckt zu sehr den Eindruck, ich müsste jetzt sofort Pro Gamer werden und im Licht meiner LED-Neonbeleuchtung ein Monster Energy gurgeln, statt entspannt dazusitzen und ein paar Zeilen JavaScript zu schreiben.

Ich nahm außerdem (deswegen?) an, dass sie einigermaßen günstig gewesen wäre. Ich weiß nicht, warum ich das dachte, denn als ich die Rechnung noch mal raussuchte, merkte ich, dass ich tatsächlich über 130 € für sie ausgegeben habe. Dafür, dass ich sie weder besonders gut, schön oder hochwertig finde, eigentlich etwas schade.

Der Anfang vom Ende dieser letzten Tastatur begann, als ich mir ein DIY Macropad bestellte. (Eigentlich bestellte ich sogar zwei: Nachdem ich es zwei Jahre aufgeschoben hatte, kaufte ich die Raspberry Pi Zero-Variante mit 12 Tasten, woraufhin Pimoroni natürlich sofort die neue, verbesserte Version mit 16 Tasten rausbrachte, die ich dann auch kaufte.)

Diese Macropads kommen jedenfalls mit „Kailh Speed Gold“ Switches, die einen großartigen kleinen „Klick“ von sich geben, wenn man sie drückt. Dieses Klicken war so viel besser als das „taktile“ „Klicken“ der Cherry MX Browns in meiner Hardcore Gamer Tastatur, dass ich wusste, dass ich umsteigen muss.

Richtig in den Strudel gezogen wurde ich erst, als ich auf YouTube nach einer Übersicht guter Einsteigertastaturen gesucht hatte. Um ganz ehrlich zu sein: Das Meiste, was auf Keyboard-YouTube vor sich geht, ist jenseits meines Horizonts. Cherry MX Blues sind angeblich zu laut, alle sprechen die ganze Zeit über zu viel oder zu wenig Lube, es wird wild auf langen Tasten herumgeklopft um angebliches Klappern zu hören … was?

Bevor der Algorithmus™ aber anfangen konnte, mir diese Videos um die Ohren zu hauen, hatte ich bereits ein nettes, informatives Video zur Varmilo VA88M gesehen, das mich dazu gebracht hat, sie bei einem auf Tastaturen spezialisierten Onlinehändler zu kaufen.

Und was soll ich sagen: Ich bin sehr zufrieden. Falls ihr überlegt, eine mechanische Tastatur zu kaufen (und falls ihr EIN EIGENES BÜRO habt!), dann holt euch Clicky Switches. Sie sind so gut.


* Haha, als ob.